Vampir
Du wurdest von einem Vampir namens Ugly gebissen.
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Der Mythos Vampir...

Vampire - die wohl bekanntesten und wohl auch faszinierendsten Wesen der Nacht. Ihr Ursprung reicht weit in die Menschheitsgeschichte zurück; ihre Domäne ist der geheimnisvolle Raum zwischen dem Diesseits und dem Jenseits; ihre Existenz verbindet sich mit jener der Menschen, denn sie benötigen ihr Blut, um sich selbst zu erhalten. Einen einzelnen Charaktertyp zu erstellen ist fast unmöglich, denn im Laufe der Zeit haben sich die Vorstellungen und Ängste der Menschen geändert - und auch Vampire sind sehr anpassungsfähig. Der Mythos Vampir ist wahrscheinlich allen bekannt, die sich schon einmal näher mit diesem Thema auseinander gesetzt haben, manchmal fällt es sogar schwer, sich nicht damit zu beschäftigen, denn überall wimmelt es von Büchern, Filmen oder Postern, die uns wieder daran erinnern, dass die Menschheit vielleicht doch nicht die vorherrschende Rasse dieser Welt ist. Oder?

Eins steht jedenfalls fast: Wären Vampire so, wie es der Mythos vorschreibt, dann gäbe es mittlerweile wohl keine mehr. Wenigstens ein paar halbwegs aufmerksamen Friedhofswärtern würden die aufgewühlten Massengräber auffallen, aus denen sich die mutmaßlichen Täter jede Nacht mit riesigen Fingernägeln wühlen würden, und nehmen wir an, ein Vampir würde in einer Nacht mindestens zwei arme Mitbürger eines kleinen Dorfes mit der Seuche der Untoten infizieren, dann hätten wir in einem Monat (= 30 Tage bzw. Nächte) in der friedlichen, ländlichen Idylle schon...*grübel*...*denk*...schon mindestens 60 Tote. Was wir jetzt nicht berücksichtigt haben, ist, dass sich das betroffene Opfer in der nächsten Vollmondnacht selbst aus seinem Grab erhebt und ebenfalls auf Beutefang geht. Ohne zu rechnen wage ich mal zu behaupten, dass es wahrscheinlich dann spätestens nach 5-6 Monaten nur noch einen einzigen Bauern gibt, der sich des Nachts mit genug Knoblauchvorräten im Keller eingeschlossen hat und bei Tagesanbruch schleunigst das Dorf verlassen wird...

Fassen wir einmal die wichtigsten Punkte des Mythos Vampir zusammen:


1.Der traditionelle Vampir hat lange Eckzähne

2.Er schläft am Tag, die Sonne verbrennt ihn (...das ist besonders in alten Filmen besonders lustig, wenn ein klitzekleiner Sonnenstrahl auf Nosferatu trifft und er - *zischel*, *zischel* - nur noch ein rauchendes Aschehäufchen ist...)

3.Ein Vampir lebt vom Blut seiner Opfer

4.Bei einem Vampirbiss wird das Opfer beim nächsten Vollmond (oder wann auch immer) auch zum Vampir

5.Vampire leben ewig

6.Vampire hassen (Weih-)Wasser, Kruzifixe und die Kirche

7.Vampire können nur durch Tageslicht oder einen Pfahl durchs Herz getötet werden

8.Vampire haben kein Spiegelbild

9.Vampire hassen Knoblauch

Schon das erste (1.) ist nicht wahr. Jetzt wird wahrscheinlich jeder Vampir-Fan enttäuscht sein, doch dieses Merkmal tauchte erstmals 1921/1922 in Murnaus Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens auf, zwischendurch gab es viele Filme, die auf dieses Merkmal verzichteten. Und wenn wir schon mal dabei sind, den Mythos Vampir zu widerlegen, dann machen wir das doch gründlich: Die "heutigen Vampire" haben viel von diesem alten Mythos verloren - oder haben sich davon distanziert. Sie leben keinesfalls in Gruften oder auf Friedhöfen, die alte Romantik ist (leider?) oft lange schon verflogen.

Sonnenlicht (2.) macht ihnen kaum noch etwas aus, auch dieses Merkmal ist von Filmemachern erfunden; und so empfand Dracula im Originalfilm von 1937 das Tageslicht nur als störend, nicht als tödliche Bedrohung. Vampire sind nachtaktiv, scheuen den Morgen und schlafen am liebsten tagsüber. Wenn die Sonne untergegangen ist, werden sie lebendig - auch wenn sie am Tage müde und energielos durch die Gegend taumelten. Das ist charakteristisch, ebenso wie ...

...Blut. (3.) Nur, Blut zu trinken ist keine Notwendigkeit mehr. Dem Blut als lebensspendendem und lebenserhaltendem Saft werden seit jeher übernatürliche und mystische Eigenschaften zugeschrieben. Blut zu verlieren bedeutet einen Verlust an Lebenskraft; Blut zu erhalten bedeutet Heilung und neues Leben. Die Idee, dass Blut für Vampire lebensnotwendig sei, beruht auf einem ganzen Komplex von uralten Mythen, in denen der Tod, die Unsterblichkeit und das menschliche Dasein reflektiert werden. Die Vampire der neueren Literatur kommen anscheinend mit weniger Blut aus, und manche, meist die schon sehr alten, zapfen Lebende nur noch an, um sich das Vergnügen eines besonders delikaten Mahls zu gönnen. Wenn sich ein Vampir entschlossen hat, kein Blut mehr zu trinken, so stirbt er nicht daran, wird nur schwächer und altert wie ein normaler Mensch. Dennoch wird das Merkmal nie ganz vergessen sein - immerhin reden wir von Vampiren! Ab und zu jedoch ist etwas Willenskraft nötig, um den "Hunger" zu bekämpfen - aber so `ne Pizza hat doch auch was, oder? (*g*) (Wenn man auch etwas auf diverse Gewürze achten sollte...)

(4.) Nein, ein Vampirbiss ist weder tödlich noch ansteckend. Die Vampire sind eine elitäre Rasse, die bei weitem nicht jeden in ihren Club aufnehmen. Wie man zum Vampir wird ist nicht genau zu sagen, im Jahre 909 n. Chr. schrieb ein Bruder Constantin aus Bayern ein sorgfältig recherchiertes Buch über Mittel gegen den Vampir - die Liste umfaßt mehr als 1100 Einträge! (Es war gar nicht so leicht zu vermeiden, ein Vampir zu werden...) Die Liste werde ich jetzt nicht vollständig aufzählen, es genügen einige Beispiele: Selbstmord, durch Sturz von der linken Seite des Wagens sterben, ertrinken, ungetauft sterben, glaubensabtrünnig sterben, mit roten Haaren geboren werden, als siebter Sohn eines siebten Sohnes geboren werden, das Blut eines Vampirs trinken, gebissen werden...und WEHE der Bruder des Verstorbenen war ein Schlafwandler...

(5.) Der Mythos Vampir lebt ewig, das stimmt, der Vampir selbst kann sein Ableben etwas herauszögern - indem er Blut trinkt (was ich jetzt allerdings wissenschaftlich nicht beweisen könnte und mich auch nur auf diverse Quellen verlasse..) Tut er das nicht, altert er genauso wie ein Mensch.

Wasser (6.) ist nicht tödlich - jedoch sind die meisten Vampire von Natur aus wasserscheue Wesen. Der Mythos hat seinen Ursprung wahrscheinlich in der mittelalterlichen "Wasserprobe" (iudicium aquae), in der der Angeklagte (man kennt das aus der Hexenverfolgung schon zur genüge) gefesselt und ins Wasser geworfen wurde - ging er nicht unter, war er schuldig und wurde grausam umgebracht - ging er unter, war er unschuldig... aber ebenso tot. In einigen Filmen wird diese "Wassertheorie" anschaulich dargestellt: Blut für Dracula (1965) endet damit, dass Christopher Lee unter die Eisdecke des Burggrabens gerät und dort ausharren muß, bis er in Draculas Rückkehr (1968) losgetaut wird. Mit einer skurrilen Variation des Themas kann Dracula jagt Mini-Mädchen (1972) aufwarten. In diesem Film kommt der Vampir Johnny Alucard dadurch zu Tode, dass er in eine Badewanne stolpert und dabei versehentlich den Hahn aufdreht. (???) Kruzifixe und die Kirche sind ebenfalls nicht im geringsten bedrohlich. Dieser Teil des Mythos stammt aus der christlichen Vorstellung, Vampire wären Dämonen des Teufels. Ob Vampire jedoch gläubig sind... ist eher unwahrscheinlich, kann aber durchaus sein. Kommen wir aber jetzt zur...Vernichtung dieser Wesen. (*räusper*)

(7.) Das Tageslicht kann dem Vampir nichts anhaben, doch wie steht es mit Pfählen? Ein Pfahl aus Eschenholz, Ahorn oder Weißdorn, den man ihm durch das Herz stößt, gilt allgemein als äußerst wirksam. Das gleiche sagt man auch von der Enthauptung mit Hilfe der Schaufel eines Totengräbers, vom Eintauchen in Salzwasser und dem Verbrennen. (Andererseits gibt es wohl auch kaum einen Menschen, der eine solche Behandlung überleben würde...)

Wieso haben Vampire kein Spiegelbild? (8.) Ganz einfach, sie sind wie Teufel - sie haben keine Seele. Und da sie keine Seele haben, kann der Spiegel das "Bild der Seele" nicht zurückwerfen, wie der Volksglaube besagt. Christlicher Aberglaube, denn Vampire sind keine Teufel.

Vampire hassen Knoblauch - das ist allgemein bekannt. (9.) Ein unverzichtbarer Bestandteil in der Ausrüstung eines Vampirjägers. Der scharfe Geruch des Knoblauchs hält jedes Übel fern - manchmal allerdings auch die lieben Mitmenschen. Zudem ist Knoblauch praktisch überall verfügbar, billig, lange haltbar und auch für Leute, die nicht an Vampire glauben, sehr gesund. (...Hab ich das grade geschrieben???....*würg*)

So, jetzt habe ich nahezu den gesamten Mythos zerpflückt und widerlegt. Und nun? Was ist nun mit dem traditionellen Vampir? Was zum Teufel ist dann eigentlich ein Vampir? (Oder "Vampyr" - um das mal etwas von den Rollenspielern abzugrenzen - denn mit Rollenspiel haben Vampyre eigentlich selten etwas zu tun...)

Nun, schon allein die Herkunft des Wortes ist ungewiß. Die bulgarische Bezeichnung (makedonischer Dialekt) lautet "Fliegendes Wesen", obwohl nicht alle Vampirarten die selben Eigenschaften haben und nicht alle fliegen können. Ein kleiner Vampirhasser schrieb folgendes: "Vampire sind parasitäre Wesen oder Mächte, von Natur aus böse und egoistisch, die primär danach streben, lebenden Organismen die Energie bzw. die lebensnotwendigen Säfte auszusaugen, um ihren perversen Hunger zu stillen und ihre unnatürliche Existenz zu verlängern". (Hey hey hey, nun mal langsam!) Genau kann man allerdings einen "neuen" Vampir nicht definieren - eben weil er soviel von dem Mythos seiner Art verloren hat - und eigentlich gibt es so viele Vampirarten wie es Vampire gibt - denn eigentlich sind sie einzigartig in ihrem Wesen und ihren Fähigkeiten. Zum großen Teil gehören die Vampire der Gothic-Szene an, muss aber nicht sein, das ist so individuell wie die Persönlichkeit eines jeden Vampirs. Die meisten jedoch schwärmen für Poesie und Romantik - eher selten sind die barbarischen, sadistischen Monster aus den vielen Trash-Filmen, die man eher mit einer Kreuzung zwischen Alien und Riesenfledermaus vergleichen kann (zumindest was das Aussehen angeht). Das verbreiteste Zeichen der Vampire ist das ägyptische Henkelkreuz "Ankh" - das Zeichen für Leben (Unsterblichkeit), nicht unähnlich dem Zeichen der Venus.
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"Unablässig vom Blut getränkt,ist die ganze Erde nur ein riesiger Altar,
worauf alles, was Leben hat, geopfert werden muß,
endlos, unablässig..."

Joseph Marie Compte de Maistre (1753 - 1821)
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Ode an den Vampir
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Seh ich Sonnenschein und Weiden,
sollt mein Herz mir auf doch gehn.
Doch in allen hellen Stunden
scheint mein Sinn nach Nacht zu stehn.

Seh ich fröhlich Schmetterlinge
tanzend in der Sonne Schein,
sehn ich mich nach klaren Nächten
unterm Mond will ich dann sein.

Klingen lustig schnelle Lieder
an mein Ohr zu einer Zeit,
wollt ich nicht tanzen sondern laufen,
bin zu Frohsinn nicht bereit.

Find ich bunte Sommerblumen,
zu schön, dass man sie pflücken darf,
denk ich weh an diese Rose,
deren süß Dorn mich damals traf.

Und so würd ich auch nie tauschen
mit diesem glücklich Tagesvolk.
Ich könnt diesen Schmerz nie missen,
denn diese Tränen sind mir hold.

Drum sieht nächtens man mich streifen
nun unterm silbern Mondenstrahl.
Sternenglanz hat mich bezaubert,
die Dunkelheit mein Herz mir stahl.

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Nichts ist zweischneidiger als die Sense des Gevatters Tods.
Er vertilgt die Welt der Lebenden
und überzieht sie mit dem finsteren Mantel des Vergessens.
Er säht bittersüße Trauer unter den Lebenden die zurück bleiben.
Doch nur aus Asche kann Leben entstehen.
Asche zu Asche Staub zu Staub.

Auch nach mir trachtete der Tod,
doch schreckte seine knochige Hand zurück,
als sie nach mir griff.
Er schenkte mir einen finsteren Blick,
und ein eisiges knöchriges Grinsen.

Nun bin ich sein Bote und überbringe den Lebenden die bittere Nachricht meines Herrn.
Vergessen ist mein altes sein,
nunmehr bin ich kein Mensch.
Ich bin des Todes Bote, sein Wächter, gar sein Avatar.

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RUF MNICH AN : 0163 1737743
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